Alpbachtal Österreich 11. - 17. Juni 2018

... und wieder einmal geht es für Angela und mich in`s Apbachtal auf „unsere“ Hütte bei Fam. Moser in Inneralpbach, Inneracker.

Diesmal bin ich extra für diese Woche aus dem Harz zurück in den Süden gekommen.

Am Montag 11.06.2018

war ein große Hitze, wie schon die Tage zuvor. Erst gegen 11 starteten wir in Rosenheim und legten wie schon traditionell, einen Shopping-Stop in Brixleg im Einkaufszentrum ein. Am Nachmittag erreichten wir die Hütte und richteten uns gemütlich ein. Komisch, jahrelang habe ich die Ansicht vertreten, daß ich nie immer an den gleichen Urlaubsort fahren würde. Die Hüttenwoche ist da eine Ausnahme, ich fühle mich gleich wie zuhause.

Für Dienstag, 12.06.2018

ist schon Regenwetter angesagt. Wir entscheiden uns als Eingehtour, den Höhenweg von Inneralpbach nach Alpbach zu gehen. Es ist noch heiß und schwül. Herrliche Ausblicke ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge. Kurz vor Alpbach, bei einem sehr schön angelegten Besinnungsweg am rauschenden Bach gehen dann doch Gewittersturzbäche nieder. Wir „retten“ uns in ein Cafe. Auf dem Rückweg ziehen Nebelwolken ins Tal hinter, wir haben auf dem Höhenweg über den Wolken imposante Ausblicke.

Nun regnet es sich komplett ein. Wir kochen gemütlich und rätseln und würfeln.

Am Mittwoch, 13.06.2018

haben wir erstmals einen kompletten Regentag. Es schüttet bisweilen so, daß ich ablehne, einen Fuß vor die Türe zu setzen. Angela guckt verwundert.

Lesen, rätseln, schreiben und ich beginne die hellblaue Häkelweste für Nienke, meine Enkelin.

Erst am Abend läßt die Nässe nach und wir spazieren die Straße ins Tal zum reißenden, braunen Fluß, finden echte Pfefferminze und Brunnenkresse.

Der Donnerstag, 14.06.2018

wird wieder ein schöner Wandertag. Nebel von der gestrigen Nässe hält sich noch hartnäckig. Wir besteigen die Joel-Spitze und den daneben liegenden Saupansen, beide um die 1.900m hoch. Vom Gipfel sehen wir zunächst überhaupt nicht ins Tal, aber während wir oben hocken, reißen die Nebelwolken auf und geben immer wieder den Blick kurz frei ins Alpbachtal und in die Wildschönau. Herrlich sieht das aus. Besonders begeistern uns die rot blühenden Büsche der Alpenrosen, endlich sind wir wieder einmal zu deren Blüte hier. Als dann auch noch die Sonne das saftige Grün beleuchtet, werden die Fotos fast kitschig schön.

 

Wir queren zwischen Kühen auf den Weiden und ich bin immer froh, wenn ich keinen Rempler mit den Hörnern gefangen habe. Pferde sind zum Glück hinter`m Elektrozaun.

Der lange Hatscher die Serpentinenstraße bergabwärts ist anstrengend, beide sind wir ziemlich müde am Abend. Aber zeitig gehen wir trotzdem nicht ins Bett.

Für Freitag, 15.06.2018

habe ich um frühzeitigen Start unserer Tour gebeten, will ich doch am Abend einen kurzen Abstecher zurück nach Herrmannsdorf machen, wo heute Abend eine Vorgeburtstags-Party startet.

Naja, früh ist es nicht, aber gegen 9.30 Uhr kommen wir los, das ist immerhin schon flott.

Mein Wunsch und unser Ziel für heute ist das Steinberger-Joch. Noch nie sind wir nämlich den Weg von der Faulbaumgartenalm ( die Schnapserl-Alm auf 1.490m Höhe) den Weg weiter gegangen. Der Weg durch den Luegergraben geht bis zum Talschluß und am Joch in rund 1.800 m Höhe hat man den Übergang in`s Zillertal. Das Wetter ist ideal. Ab der Steinbergalm, hier ist Almbetrieb, Käserei und kleine Bewirtung, geht es einen sehr schmalen Pfad bergauf. Endlich sind wir vom öden staubigen Weg weg, das Steigen ist angenehmer. Saftiges Grün mischt sich mit Felsen und ich freue mich schon auf die Ausblicke ganz oben.

Wow, als wir den Pass erreichen, windet es kühl und ungemütlich, aber die Ausicht ist wunderbar. Gegenüber im Zillertal sind höhere Berge mit Schneeresten und viele Almen. Wir lassen uns an einer Hütte nieder, sie ist geschlossen, hat aber eine Bank in der wunderbaren Blickrichtung nach Süden. Ich futtere meine Brote und Angela bleibt enthaltsam .......

Den Abstieg bis zur Steinbergalm bewältigen wir schnell und dort hat Angela die Idee, einen etwas anderen Rückweg zu wählen. Wir übersteigen die Viehabsperrungen und gehen einen Weg auf der linken Flußseite bis.... ja bis.... dieser Weg endet und wir vor Stacheldraht stehen. Ich zögere, weiß ich doch um die Gefahr dieser Scheißdrähte. Und tatsächlich, wo Angela locker darüber steigt, rutsche ich am schwankenden Draht weg und zerreiße mir meine schöne Hose am Knie richtig blöde ein. Ach, Mensch, bin ich sauer.

 

Schließlich finde ich ich eine Stelle, wo ich über den Zaun komme. Doch dann stehen wir am Fluß und hatten eine Brücke erwartet. Doch die gibt`s nicht. Wir gehen auf und ab und suchen einen Übergang. Aber es hilft nix, wir müssen die Schuhe ausziehen und durch die reißenden Fluten queren. Naja, leicht übertrieben, aber Vorsicht ist immer angebracht, da die Steine ja oft sehr rutschig sind. Aber wir kommen mit frisch gewaschenen Füßen glücklich drüben an.

Endlich an der Faubaumgartenalm, locken uns Kaiserschmarrn und ein Radler.

 

Das letzte Wegstück schaffen wir auch noch und ich muß mich nun sputen, will ich doch nach Herrmannsdorf zur Party.

Ein richtig schönes Fest vor dem Hofmarkt von Ute und Steffi. Sie feiern ihre Geburtstage vor. Ich bekomme noch genug Gutes zu essen, muß beim Alkohol nicht aufpassen und hab`s ganz nah in mein WoMo zum Schlafen. Prima, wenn das Bett dort steht. Ins Alpbachtal bin ich ja mit dem kleinen weißen Flitzer gefahren.

Am Samstag, 16.06.2018

stehe ich gegen 8 Uhr in Herrmannsdorf auf und räume etwas unfreiwillig die Reste Schnaps und Wein der letzten Zecher vor`m Hofmarkt noch auf.

Nach verspäteter Abfahrt und Stau komme ich zum Frühstück erst halb 11 wieder an der Hütte an.

Dann beendet Angela die Wanderwoche vorzeitig. Eine Abschiedsparty auf der Breitenberghütte ist wichtig.

Mein Samstag ist total entspannt, ich bleibe an der Hütte, lese, häkele, schlafe, faulenze, tanke Sonne und erfreue mich am Anblick des Großen Galtenberg. Den haben wir auch diesmal wieder nicht bestiegen haben. Schade. Aber mit 1.300 Höhenmeter ist er mittlerweile doch eine Herausforderung für uns.

Den Sonntag, 17.06.2018

beginne ich flott, packe und räume bis 10 Uhr alles schon aus. Denn, ich will nochmal auf Tour gehen und habe mir die Gratlspitz ausgeguckt.

Fahre bis Alpbach, da marschiert gerade eine Bustouri-Gruppe aus Frankreich durch den Ort. Die gucken natürlich meine Ausstattung mit Rucksack an.

 

Gleich links hinter der Kirche führt der Weg über die Wiese hoch. Es geht immer recht anspruchsvoll bergauf, über Almwiesen, durch Wald, bis nach einem Viehzaun der eigentliche Aufstieg steil beginnt. In Serpentinen geht es auf sehr schmalem Pfad hoch, trotz schönem gleichmäßigen Schritt komme ich ziemlich ins Schwitzen und Schnaufen. Mein Gott, ist das steil, da bin ich auf den Rückweg gespannt.

2,5 Std steige ich hoch und treffe kurz vor`m Gipfel einen weißhaarigen 80jährigen Bergsteiger im Abstieg. Der war oben! Unglaublich! Wow, wie ist der noch gut drauf. Und er meinte, das sei ein toller Weg. Das konnte ich so ganz nicht bestätigen, nickte aber freundlich dazu. Im Gipfelbuch lese ich dann, daß er vor 70 Jahren das erste mal auf diesem Gipfel war.

 

Schließlich habe ich es bis zum Gipfel geschafft, sitze lange oben und genieße die tolle Traumaussicht über`s ganze Tal und auf alle Berge des Alpbachtales und der Wildschönau, ebenso den Blick bis ins Inntal.

Ich bin richtig stolz, hier oben zu sein.

 

Der Abstieg ist dann voller Konzentration und ich brauche die Stöcke zum Abstützen im Geröll wirklich. Aber es geht letztlich doch besser als befürchtet.

Nach dieser Leistung gönne ich mir im Dorfcafe ein Stück Torte, ein Eis und einen Milchkaffee, owei, voller Kalorien, aber das mußte heute sein.

So froh und gestärkt fahre ich nach Herrmannsdorf zurück und beschließe eine wunderschöne Wanderwoche mit einer Traumtour.

Die nächsten Termine sind schon wieder gebucht, je 5 Tage im März und im September 2019. Wer Lust hat, mitzukommen, melde sich doch bei mir!