Herbst-Reise 2019 entlang der Donau nach Osten

      

Oktober ...endlich geht`s wieder auf Reise. Mein Ziel ist, den Winter in Griechenland zu verbringen.

 

Auch wenn ich nicht für die ganze geplante Strecke über Land vorbereitet bin... der Rest muß unterwegs erkundet werden.

      

Hier kurz meine Reiseroute, die ich mit Hans am Atlas ausgeguckt habe:

 

soweit es geht, an der Donau entlang.

 

Zunächst ziemlich genau nach Osten:

 

In Deutschland beginne ich nach der Erkundung der Donauquelle und des Verlaufs bis Ulm vor 3 Wochen,

 

in Regensburg und weiter nach Passau.

 

In Österreich über Linz, die Wachau bis nach Wien.

 

Bevor es nach Ungarn geht in der Slowakei: Bratislava

 

Nun in Ungarn: Györ, Esztergom, Budapest,    

 

...hier macht die Donau einen Knick nach Süden:

 

in Ungarn stehen dann zur Wahl: östlich: Kecskemet und Szeged oder westlich: Pecs

      

in Kroatien evtl: Osijek

 

in Serbien: Novi Sad, Belgrad, Eisernes Tor

 

oder doch nur in Rumänien ??? , das wäre immerhin die EU,

 

aber Rumänien und Serbien scheinen beide gleich unsicher und fragwürdig... :o((

      

ab dann nach Süden über Sofia in Bulgarien nach Griechenland.

      

Also, es ist alles noch ziemlich vage, der Weg bis Wien ist erstmal klar und sicher.    

 

Gasflaschen sind verstaut, Wasser voll getankt, 2 Fahrräder „aufgesattelt“ ( eins für Hans) und ich bin ausgestattet mit Kleidung von sommerlich bis winterkalt für ein halbes Jahr. Aber es wird wieder viel zu viel sein.

 

Meine Angst, ich hätte etwas nicht dabei, leitet mich bei der Auswahl.

 


 

18.-20.10.2019

      

Also los geht`s bei herrlich goldenem Herbstwetter, bunte Blätter überall.

      

Der erste Reisetag verdient den Namen noch nicht wirklich, mit der Müdigkeit vom Vortag komme ich am Nachmittag nur bis Allershausen nördlich von München, finde aber am äußerst großzügigen Sportzentrum direkt an der Amper einen schönen Platz.

 

Ausgeschlafen geht`s nun wirklich los bis nach Regensburg, Unesco-Welterbestadt als mittelalterliches Handelszentrum und erste bayrische Hauptstadt. Bayern feierte dies mit dem ganz neu eröffneten Museum „Haus der bayrischen Geschichte“, wirklich empfehlenswert. Der Kabarettist Christoph Süß führt im Kurzfilm äußerst informativ und mit Witz in knapp 2000 Jahre Geschichte ein.

 

Das Gute daran, ich habe den Film ohne Eintritt schon ansehen können, nachdem ich eigentlich nur auf Toilette wollte. Man muß ja jede Gelegenheit nutzen :o))

 

Die Donau mißt hier schon ca. 100 m Breite.

      

Der gotische Dom St.Peter, ein Prachtbau, die Steinerne Brücke aus dem 12. Jh., die Porta Praetoria als erhaltenes römisches Tor aus dem 2. Jh. Was ich ausließ, war der weltälteste Knabenchor „Regensburger Domspatzen“, das Schloß der Fürsten Thurn und Taxis, eine Schifffahrt zum Donaudurchbruch bei Kloster Weltenburg.

Ach, ich werde mich wieder daran gewöhnen müssen, nicht alles erleben zu können.

 

 

Noch am Nachmittag brach ich zur nächsten Donaustadt auf: Deggendorf.

 

Im 13. Jh von den Wittelsbachern angelegt, finde ich hier die schon in Inn-Städten gesehene Architektur der Altstadt. Zwischen wunderschön rekonstuierten Häuserzeilen ist viel Platz, wie ein großer, langgezogener Straßenmarkt, heutzutage mit zwei Straßenspuren und breiter Flaniermeile dazwischen. Auf dieser ist das Alte Rathaus zu bewundern.

 

Die Donau habe ich mir von der neuen Maximiliansbrücke angeschaut, sie ist hier schon einiges mehr als 100 m breit.

 

Den Ausflug zum Tier-Gnadenhof Gut Aiderbichl habe ich mir in Erinnerung der abfälligen Bemerkung eines Herrmannsdorfer Metzgermeisters dann doch gespart.

 

Nachdem ein Plakat für ein Kurzfilm-Fest mein Interesse geweckt hatte, erkundete ich das „Kulturviertel“ mit Museen und dem Kapuzinerstadl. Genau dort frage ich nach und wirklich, ich durfte am kostenlosen Kurzfilm-Fest dabei sein. Na so ein Glück für ein kurzentschlossenes Super-Abendprogramm.

      

Innerhalb von 4,5 Std wurden 10 Filme junger Filmemacher gezeigt. Z.T. brisant wegen der Themen Mexikanische Flüchtlinge, Fremdenhass oder familiäre Gewalt in Bayern, aber auch äußerst witzig, wenn ein niederbayrischer Landwirt wegen des Klimawandels die Umstellung auf Orangenanbau beantragen will und an der bayrischen Bürokratie scheitert.

 

Das war genial.

 

Noch aufgewühlt fuhr ich um Mitternacht zu guten Parkplätzen am Bad Elypso, tolle Ruhe da.

 

Für eine Dusche am Sonntag-Morgen allerdings hätte ich die 3-Std-Karte für 5,50 € lösen müssen, das war mir dann doch zu teuer für 5 min. duschen.

 

 

Am Sonntag startete ich mit Ziel Passau von Deggendorf. An der Autobahn schwenkte ich kurz darauf spontan am Parkplatz „Isarmündung“ ein, und wirklich, ich konnte den Zufluß der Isar in die Donau sehen.

 

Interessant, was mich plötzlich interessiert.

      

Ein Stück weiter beim kleinen Ort Mühlham bei Osterhofen bildet die Donau einen großen Bogen mit 360° Schleife. So etwas ist doch echt spannend, wie kommt solch ein Flußverlauf zustande?

 

Ein älteres Paar berichtete mir vom großen Hochwasser 2013.


In Passaus Altstadt sah ich einige Meter über dem heutigen Pegelstand von 4,20 m eine Marke dieses Hochwassers, der Rekordpegel damals betrug 12,89 m und führte zum schwersten Hochwasser seit 500 Jahren!

 

Heute ist zum Glück nichts mehr davon zu sehen, am Innspitz kann man dem Zusammenfluß von Inn und Donau entspannt zuschauen. Der riesige Passauer Dom erstrahlt in leuchtendem Weiß und in der Altstadt läßt sich herrlich bummeln und die Sonne genießen.

 

Am Innspitz sah ich im Geiste Hans und mich vor 3 Monaten, verschwitzt und glücklich am Ziel unserer Inn- Radtour. Da wußte ich noch nicht, daß ich jetzt schon wieder hier sein würde.

 

Beim Kaffee und Tiramisu-Genuß an der Brücke unterhalb der Burg konnte ich dem aufreizenden Röhren von zwei Ferrari ( auch noch mit EBE-Kennzeichen!) nicht wirklich etwas abgewinnen. Ja, die müssen ihr Sommerfahrzeug nochmal spazieren führen und können keinen Meter laufen.

 

Da radele ich lieber zurück zum WoMo-Stellplatz am Ufer eines brackigen Seitenarms der Donau. Die Plätze sind eben, aber außer Papierkörben gibt`s keine Einrichtungen. Naja. Für eine Nacht geht`s. Und meine Nase ist nicht empfindlich.

      

Morgen gehts nach Österreich !