Fränkische Schweiz 11. - 17.09.2020

Eine kleine Reise ins bayrische Frankenland  führte mich mit Hans bei spätsommerlichem Wetter nach Egloffstein, Nähe Forchheim zwischen Nürnberg und Bamberg.

Wir suchten eine noch nicht touristisch überlaufene Region und entdeckten außer sehr ansprechenden Preisen ( komplette kleine Ferienwohnung für 35 bis 40 €, wo gibts denn sowas noch?) viel intakte wunder- und wanderbare Natur.

 

Hoch über Egloffstein thront eine Burg, die noch immer von der herrschaftlichen Familie "Von Egloffstein" bewohnt wird.

 

Auch wenn die von Ehrenamtlern betriebene örtliche Tourist-Info mal die Öffnungszeiten abweichend verändert, in Inges Dorfladen gibt es neben guter Beratung, viel frischem Gemüse und Obst auch kostenlose Wanderkärtchen der Region.

 

Im Tal schlängelt sich die Trubach, ein Wild“flüsschen“, noch wunderbar naturbelassen und nicht begradigt, deren Quelle in Obertrubach entspringt.

Und in der Umgebung gibt es eine Fülle von Wandermöglichkeiten, von 3 km rund um den Ort bis anspruchsvolleren 15 oder 20 km als weiterführende Schleife. Der Busverkehr ist gut organisiert, so daß es auch ein Leichtes ist, von einem weiter entfernten Startpunkt zurück nach Egloffstein zu wandern .

Wir haben an diesen Tagen das Auto nicht gebraucht.

 

Und es ist beileibe nicht immer nur easy going. Steile Aufstiege im Wald auf mehr als 500m Höhe, zwischen Wald und Wiesen kleine Ortschaften, Kletter- und Aussichtsfelsen, sehr angenehme Gasthöfe.

 

Auch die Erläuterungstafeln für die Geschichte der Region haben mir gut gefallen und man bedauert, daß auch hier im „hintersten Frankenlande“ die industrielle Landwirtschaft die Landschaft verändert hat, viele kleine Gastwirtschaften oder der Dorf-Metzger wegen Unrentabilität schließen mußten oder eine erfolgreiche Bäckerei in Mostviel nach Verkauf schnell abgewirtschaftet wurde und viele Menschen die Arbeit verloren.

 

Bei ziemlicher Hitze haben wir den Bauernhof vom „Wässerer“ passiert, der vor Jahrhunderten aufgrund der Wasserquellen auf seinem Grund das Recht und die Pflicht hatte, die Verteilung des Wassers an die umliegenden Kleinbauern zu gewährleisten.

Natürlich gehörte auch das typisch fränkische Essen dazu: Schäufele mit Kartoffelklößen ( sage nie: Knödel ! dem widerspricht die echte fränkische Gastgeberin sofort vehement), Bratwürste oder Forelle mit Kartoffelsalat ( der war aber ungewohnt aus sehr mehligen Kartoffeln), sehr gute regionale Biere und auch mal ein etwas knurriger Wirt.

Am letzten Tag mußte mein Hänschen noch Geduld für meine Pilzsammlerlust aufbringen und mir vertrauen, daß Schopftintlinge nicht giftig sind.

 

Welche Wanderungen haben wir gemacht und können sie voll empfehlen:

- anspruchsvollerer Rundkurs Egloffstein-Mostviel- Schlehenmühle (mit Gasthof)-Bieberbach-Affaltertal-   Egloffstein,

- kürzerer Rundweg Egloffstein- Burg- Felsentor und Frauenhöhle- Rabensteiner Wald -Egloffstein,

- Bus nach Obertrubach- im Tal der Trubach vorbei an Kletterfelsen- Untertrubach- Hammerbühl - Egloffstein,

- von Egloffstein nach Mostviel, hinauf zum Aussichtspunkt Spiegelfelsen- Einkehr im Gasthof Schloßblick in Mostviel- zurück nach Egloffstein,

 

Zum Abschluß kann ich einen Bummel durch Forchheim empfehlen mit beeindruckendem historischen Stadtkern mit Fachwerkhäusern.

Hier befand sich um 600 nChr ein fränkischer Königshof.

 

Unsere Einkehr im urigen Brauerei-Gasthof Neder schloß diese Reise ab. Im Gastraum saßen nur Männer bei Bier aus Steinkrügen, Brotzeit konnte man mitbringen und wer ein neues Bier wollte, legte seinen Krug quer. Ohne Worte!

 

Ein Ausflug in die Kirschenregion um Pretzfeld mit dem typisch fränkischen Kellerwald ( aus den Kellern gibt`s Bier und Brotzeiten) oder nach Gößweinstein wird vielleicht beim nächsten Besuch wahr werden. Denn es war sicher nicht der letzte Aufenthalt hier in dieser wunderschönen Gegend.

Vielleicht dann zur Kirschenblüte oder noch besser zur Kirschenernte.

 

Fazit: Fahrt nicht Alle dahin, sonst ist es mit der Beschaulichkeit bald vorbei !