Kalimera    - in Griechenland

Griechenland im Winter 2019/ 2020

 

Samstag, der 16.11.2019

 

Die Ausreise aus Serbien war so unspektakulär wie die Einreise. es wurde nämlich überhaupt nicht kontrolliert. Und wofür ist dann diese komische Meldeverpflichtung? Es interessiert wirklich Niemanden.

 

Dann folgten ca 200 km Autobahn durch Nord-Mazedonien, die Kontrolle war flott erledigt. Und die Strecke ist durchgängig beste Autobahn. Sehr angenehm. Die ersten km der Autobahn waren fast langweilig, so bis in Höhe von Skopje, der Hauptstadt Nord-Mazedoniens. Danach begann eine landschaftlich wunderschöne, fast dramatische Strecke durch`s Gebirge.

 

Der mazedonische Denar hat einen Tauschkurs von ca 65 = 1 €. Als ich bemerkte, daß Tanken hier nur 60 Dinar kostet, habe ich mich schon bissl geärgert, in Serbien hatte ich für 1,45 € nochmal voll getankt. Naja, kurz vor Griechenland habe ich nochmal preisgünstig aufgefüllt. Die Maut konnte an den 4 Stationen problemlos mit € bezahlt werden. Das belief sich insgesamt auf 9,50 €.

 

Das Personal an der Bistro-Theke der Tankstelle war neugierig, wieviel man denn in München verdienen würde? Ihr Verdienst läge so bei 300 € im Monat. Als ich ihnen aber von den Mieten erzählte, waren sie sprachlos.

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Dann war ich schon am Grenzübergang nach Griechenland, auch hier etwas Wartezeit, aber keine intensive Kontrolle. Begrüßung mit Sonne und fast 20 °C.

 

Meine Route führte mich nach Thessaloniki und dort zum Campingshop Zampetas, der soll die grauen deutschen Gasflaschen tauschen. Ein einzigartiger Service in Griechenland. Der Campingshop liegt direkt am Flughafen und man muß die Stadt auf der Autobahn quasi einmal fast umrunden. Das bedeutet 30 km mehr, als auf den Schildern bis Thessaloniki angezeigt.

 

Der Shop war eigentlich schon geschlossen, aber ich fand einen Hintereingang und alle Mitarbeiter saßen beim Essen und Wein trinken fröhlich beisammen. Da wird nicht gesagt, wir haben zu! Nein, man wird noch bedient und das Beste, sie guckten sich sogar noch meinen Schaden an. Daß der allerdings zu diffizil war für eine aufwändige Suche am Samstag Abend, dachte ich mir schon. Betrieben werden Laden und Reparaturwerkstatt von zwei Brüdern, die deutsch und griechisch zugleich sind. Was für ein Glücksfall, mit ihnen konnte ich mein Problem genau besprechen.

 

Schnelle Entscheidung war vonnöten und ich entschied, am Montag früh in der Werkstatt zu sein.

 

Einen Ausflugstip bekam ich dazu: heute Abend noch zum Thermalbad Loutraki fahren, es seien nur 1,5 Std. Das stimmte nicht ganz, es waren fast 2,5 Std Ringautobahn und Landstraße, die zum Glück gut und so bot ich nochmal alle Konzentration für die Fahrt im Dunkeln auf.

 

Angekommen, erkundete ich das Terrain zu Fuß, suchte mir dann einen Parkplatz, auf dem ich auch übernachten wollte und eigentlich wollte ich noch ins warme Wasser springen. Es waren noch viele Besucher da.

 

Aber mein BMW-Nachbar beim Parken war mir nicht geheuer, da entschied ich nach dem Abendbrot doch ins Städtchen runter zu fahren und dort zu bleiben. Schade, kein Baden mehr heute, aber das Auto ist wichtiger und ich hatte es genau richtig gemacht. Im Ort hatte ich keine Störung.

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Sonntag, der 17.11.19

Der Wecker meinte um 8, die Nacht sei vorbei. Ohne Frühstück, Badesachen an und auf`s Rad geschwungen, die 3 km bergauf bin ich geradelt bis zum Thermalbad. Auch das wegen des WoMo`s, das steht im Ort besser, fand ich und war am Nachmittag heilfroh darüber, denn am Bad war alles völlig zugeparkt, Sonntag ist Familienausflugstag in Griechenland.

 

2 € kostet die Badekarte und rein in`s warme Vergnügen. Es gibt ein Becken mit warmem Thermalwasser, das in Kaskaden herunterprasselt. Herrlich, darunter zu stehen und sich Schultern, Rücken und Kopf warm massieren zu lassen. Daneben fließt der kalte Fluß und hat ebenfalls einen breiten Wasserfall. Man kann also vom Warmen in den kalten Fluß hinüberwechseln. Es dauerte ne Weile, ehe ich mir das traute, aber herrlich. Danach prickelte der Körper im warmen Wasser wunderbar.

 

Mit einer kleinen Pause habe ich fast 2 Std im Wasser ausgehalten, dann wurde es sehr voll, die Spätaufsteher kamen in Scharen.

 

Zur Belohnung und ich war ja schon ziemlich hungrig, gab es einen Kaffee und Mittagessen. Dabei guckte ich noch neugierig den Übungen einer griechischen Rettungstruppe zu, die den Aufstieg am Seil und das Abseilen übten. Daran erinnere ich mich auch noch. Technik ist alles, dachte ich mir, als ich sah wie sich ein Dicker ziemlich abmühte und völlig verausgabte.

 

Am Nachmittag machte ich noch den Umweg/ Abstecher in die Stadt Edessa, um mir die dortige Attraktion, den Wasserfall anzuschauen. Die Stadt ist auf einer felsigen Anhöhe gebaut und gefühlt mitten in der Stadt stürzt der Fluß den Steilhang hinunter. Der Wasserfall führt viel Wasser und stürzt 70 m hinunter, sehr attraktiv.

 

Danach ging`s schnurstracks bei Nieselregen nach Thessaloniki zurück und pünktlich halb 6 im Fast-Dunkel langte ich am Gelände des Campingshop an und wurde noch in die Absperrung hineingelassen.

Wir haben hier übrigens die Uhr eine Stunde vorgestellt, so daß es nicht halb 5 wie in Serbien dunkelt, sondern halb 6. Praktischer.

 

Montag, 18.11.19

 

 

 

Halb 7 klingelte mein Wecker, ich wollte ja fertig sein mit Frühstück und aufgeräumt, wenn die Werkstatt öffnet. Aber bis um 9 tat sich gar nichts, dann trudelten einige ein. Ehe Jemand an mein Auto Hand anlegte, war es halb 10. Gemütlich geht`s los in Griechenland.

 

Der Alexander von den Besitzern äußerte sein Unverständnis, wieso ich das reparieren lassen will, ich könne ja so fahren und den Kühlschrank immer mit Gas betreiben. Er mache das auch immer so und schalte nie um auf Batteriebetrieb beim Fahren. Was in Deutschland verboten ist, interessiert hier niemanden.

 

Mir ging es aber darum, genauer herauszufinden, welche Schäden konkret passiert sind und ob Gefahr für weitere Folgeschäden besteht. Es genügt mir halt nicht, wenn nur die eine Kühlschrankfunktion ausfällt, ohne zu wissen, was genau passiert ist.

 

Ich saß also im Hof herum, las, wartete, ging eine Runde, wartete, las. Sie ließen sich Zeit.

 

Indessen waren mehrere Camper und andere Neugierige gekommen, es gab also auch immer wieder Gesprächsstoff mit Deutschen. Ein Querschnitt durch die Menschheit:

 

Ein „Abgehangener“, „Schon-ewig-Hierstehender“ fuhr mit der Kaffeetasse in der Hand die 50m zur Werkstatt, schlurfte an mir vorbei ohne Gruß und fuhr zu seinem Stellplatz zurück....Eine Familie mit 5 Kindern ist mit VW-Bus und Wohnanhänger unterwegs, die Kinder werden selbst unterrichtet, sie wollen als nächstes nach Istanbul... Ein Münchner, halb Grieche, wohnt um`s Eck, kommt zum Schwatzen, und erzählte mir frei von der Leber weg, daß er spielsüchtig sei im Casino, daß es dort aber immer zu essen und trinken gäbe und da er wieder viele Tausend verspielt hatte, mußte er zum Essen wieder dahin.... ein „Schwob“ quatschte „unreinen Mist“ zusammen........ich verschwand lieber bei soviel Dummheit.....

 

Irgendwann gegen 4 Uhr nachmittags war mein Auto fertig, die 12 V-Box-Platine unter meinem Fahrersitz funktionstüchtig gebastelt (eine neue hatten sie nicht), der Kühlschrank schaltete wieder ordentlich um beim Fahren und alles andere ging auch.... noch ne halbe Stunde bis zur Rechnung, die belief sich auf 186 € !

 

 

 

Nun aber noch los, eine Abendetappe Richtung Athen mußte ich noch fahren, sonst wird`s zuviel morgen.

 

Larisa lautete mein Ziel, komplett Autobahn, die ist top in Ordnung, kostet aber auch Maut und zwar über 20 € für die Strecke von ca 130 km. Teuer.

 

In Larisa fuhr ich einen großen Parkplatz mitten in der Stadt an, ruhig sollte der sein, aber ich fühlte mich wieder beobachtet, Autos drehten lautstark ihre Runden, einige kamen und blieben stehen, was zum Teufel machen die denn da, beobachten, wie ich befürchte? Es war mir nicht geheuer, und halb 12 faßte ich den Entschluß, hier weg zu fahren, eine halbe Stunde entfernt gibt`s einen Platz im Dorf an einer Kirche lt Park4night.

 

Ein schmales steiles Sträßchen ging`s rauf zur Kirche und ich hatte einen großen ebenen Parkplatz erreicht über dem Dorf auf einer Anhöhe. Super, besser gehts nicht. Hurra!

 

Entspannt konnte ich einschlafen.

 

 

Dienstag, 19.11.2019

 

 

 

Am Morgen genoss ich den schönen Platz vor der Kirche und die geniale Aussicht über die hügelige Landschaft. Das wäre ein Plätzchen zum Bleiben mit Wasser und Picknickplatz.

 

Aber heute muß ich es bis Athen schaffen, denn Hans kommt um 0.20 Uhr mit dem Flieger aus Frankfurt an.

 

Es liegen 350 km nach Süden vor mir, davon wollte ich den größten Teil auf Landstraßen fahren, um die Maut zu sparen. Klar, das dauert viel länger, aber es fährt sich auch viel interessanter, einige male ging es serpentinig in die Berge, herrliche Landschaft und rechts von mir, also westlich türmten sich hohe Berge auf. Irgendwo muß ich auch den Olymp passiert haben.

 

Zwei kurze Pausen und ab 50 km vor Athen hatte ich die Nase voll vom Kurven fahren, bog auf die Autobahn ein, die ich rund um Athen sowieso fahren muß.

 

Hans hat für uns ein Hotel in Porto Rafti reserviert, südlich von Athen, es heißt Kiani Akti. Das erreichte ich gegen 16 Uhr, checkte ein und fiel kaputt auf`s Bett. Hurra, das war eine sehr gute Idee von ihm.

 

 

 

Duschen, ausruhen, etwas Wäsche waschen und in einer Taverne ein schönes Abendbrot, was will man mehr. Naja...auf Hans warten!